Kontext: Wirtschaftskooperation NRW-Jiangsu

Die ostchinesische Küstenprovinz Jiangsu gehörte zu den ersten Provinzen, die die chinesische Reform- und Öffnungspolitik implementierten. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf nimmt in der durch Zukunftstechnologien geprägten Provinz den ersten Platz im innerchinesischen Vergleich ein. Zur Unternehmenslandschaft gehören eine wachsende Zahl an transnational agierende Firmen mit Investitionen auch in Deutschland und NRW. Zudem sind NRW und Jiangsu durch intensive Handelsbeziehungen miteinander verbunden. Wie NRW setzt Jiangsu auf eine durch Innovation geprägte Wirtschaftsentwicklung und in diesem Zusammenhang auf Digitalisierung, High-Tech-Industrien sowie auf nachhaltige und intelligente Verkehrs- und Energielösungen. Diese Bereiche bilden auch zukünftig wichtige Schwerpunkte in der Wirtschaftskooperation zwischen NRW und Jiangsu.

Projekt WIN NRW.JIANGSU

High Potentials aus NRW und aus der Provinz Jiangsu haben die Gelegenheit, im direkten Austausch vor Ort Netzwerkpartner*innen aus Unternehmen, Verwaltung und Hochschulen kennenzulernen, sich beruflich weiterzubilden und gemeinsame Kooperations-perspektiven aufzubauen. Im Mittelpunkt des mehrmonatigen Praxisaufenthaltes in NRW bzw. in Jiangsu stehen Hospitationen in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Fachinstitutionen und Einrichtungen wie z.B. Wirtschaftsförderungsgesellschaften (NRW) oder Wirtschafts- und High-Tech-Zonen (Jiangsu).

Mit dem Projekt WIN NRW.JIANGSU geht die Ausrichtung der Stipendiatenprogramme an der Schaffung von Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten im wechselseitigen Interesse nochmals einen Schritt weiter: Konzentrierte sich das Programm mit Jiangsu bislang auf Leistungsträger*innen aus Jiangsu und deren Beitrag zur Wirtschaftspartnerschaft NRW-Jiangsu, erhalten im aktuellen Projektzyklus (2019-2020) erstmals auch Fach- und Führungskräfte aus NRW die Möglichkeit, an einem vernetzungsorientierten Praxisaufenthalt in Jiangsu teilzunehmen. Das Vorhaben trägt damit auch dem Umstand Rechnung, dass NRW angesichts der dynamischen Entwicklung von Digitalisierungsprozessen von China lernen kann. In diesem Sinne werden in den kommenden zwei Jahren jeweils zehn High Potentials aus NRW und zehn High Potentials aus Jiangsu am Vorhaben WIN NRW.JIANGS teilnehmen können.

INNOVATION MADE IN JIANGSU: PROGRAMM FÜR HIGH POTENTIALS AUS NRW

Im Zentrum steht ein zehnwöchiger Praxisaufenthalt für zehn Fach- und Führungskräfte aus NRW in Jiangsu, dessen Kernelement eine Hospitations- und Kontaktphase in Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen der Provinz Jiangsu bildet. Arbeitssprache ist Englisch. Grundkenntnisse in Chinesisch sind gewünscht und können durch einen vorgelagerten Intensivkurs (z.B. an dem Landesspracheninstitut der Ruhr-Universität in Bochum oder an einer Sprachschule/Universität in China) teilweise gefördert werden. Der Praxisaufenthalt in Jiangsu setzt sich aus folgenden Modulen zusammen:

  • Unter dem Motto „Fit for Jiangsu“ informieren sich die Teilnehmer*innen im Zeitraum von zwei Wochen im Rahmen von Fachgesprächen, Exkursionen und Workshops über den Wirtschaftsstandort China und Jiangsu und lernen staatliche Pläne, Förderprogramme und Ansprechstrukturen kennen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Innovations- und Digitalisierungsprozessen, um zu verstehen, wie entsprechende Veränderungsprozesse auf verschiedenen Ebenen (Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Fachinstitutionen) in China umgesetzt werden.
  • Die sich daran anschließende Hospitations- und Kontaktphase „Exposure & Networking in Jiangsu“ ist individuell gestaltet. Im Vordergrund stehen Hospitationen in Unternehmen und Einrichtungen der Provinz Jiangsu, sowie der Besuch von Fachveranstaltungen, Messen und Kongressen in Jiangsu und optional in anderen Provinzen Chinas. Ziel ist die Entwicklung gemeinsamer Kooperationsperspektiven. Die Stipendiat*innen suchen eigenständig Hospitationsmöglichkeiten und werden durch das Alumninetzwerk und die GIZ unterstützt.
  • Ein gemeinsamer Abschlussworkshop reflektiert die „Lessons Learnt“, Gegenstand ist darüber hinaus die Frage, wie aufgebaute Kontakte und Kooperationsperspektiven nach Rückkehr nach Deutschland weiterentwickelt werden können.
  • Zudem wird es nach ca. sechs Monaten einen Follow-up Workshop in Deutschland geben, in dem auch die die Alumni vorheriger Programme eingebunden werden.

INNOVATION MADE IN NRW: PROGRAMM FÜR HIGH POTENTIALS AUS JIANGSU

Im Zentrum steht ein Praxisaufenthalt für Fach- und Führungskräfte aus Jiangsu in NRW. Kernelement bildet auch hier eine Hospitations- und Kontaktphase in Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen in NRW. Arbeitssprache ist Englisch. Grundkenntnisse in Deutsch sind gewünscht. Der fünfmonatige Praxisaufenthalt in NRW setzt sich aus folgenden Modulen zusammen:

  • einer einmonatigem Orientierungsphase „Fit for NRW“: Neben einem Intensivsprachkurs Deutsch bietet diese Phase im Rahmen von Fachgesprächen, Experteninput und Exkursionen einen Überblick über den Wirtschaftsstandort NRW.
  • einer rund viermonatigen Hospitations- und Kontaktphase „Exposure & Networking in NRW“.
  • einem Abschlussworkshop „Lessons Learnt“, an den sich Follow-up- und Alumni-Aktivitäten in Jiangsu anschließen.

ALUMNI: Bis 2018 haben ca. 270-Fach- und Führungskräfte der Provinz Jiangsu an dem Stipendiatenprogramm zwischen NRW und Jiangsu teilgenommen, die über Follow-up und Alumni-Formate in die NRW-China-Netzwerke eingebunden bleiben. Darüber hinaus finden im Rahmen des Vorhabens Alumni-Veranstaltung unter Einbindung aller NRW-Partnerprovinzen statt.

Finanzierung

Das Vorhaben wird partnerschaftlich durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und durch das Handelsministerium der Provinz Jiangsu gefördert.