Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) unterhält eine langjährige Partnerschaft zu den chinesischen Provinzen Shanxi (seit 1986), Jiangsu (seit 1989) und Sichuan (ebenfalls seit 1989), die durch eine Vielzahl von wirtschaftlichen Initiativen und Instrumenten der Wirtschaftskooperation, Forschungskooperationen, Städtepartnerschaften und Austauschformaten gefestigt wird. Hierzu zählen auch die Stipendiaten- und Austauschprogramme, die durch die GIZ seit Mitte der 1980er durchführt werden. Bis heute wurden mehr als 1000 Alumni mit enger Bindung an NRW hervorgebracht. Die Programme stellen ein Instrument der Förderung von Wirtschaftspartnerschaften sowie der Umweltkooperation zwischen NRW und den chinesischen Partnerprovinzen dar.

Wirtschaftspartnerschaft NRW-China

Als industriell geprägter Innovations- und Technologiestandort ist Nordrhein-Westfalen (NRW) durch eine global vernetzte Wirtschaft gekennzeichnet. Digitalisierung und Innovationsförderung sind entsprechend von zentraler Bedeutung für die Wirtschaftsentwicklung. Sie sind richtungsweisend für internationale Wirtschaftspartnerschaften und deren Ausrichtung an Zukunftsthemen, wie z.B. Digitalisierung, Industrie 4.0 und klimaschonende Energie- und Mobilitätslösungen. China spielt als internationaler Wirtschaftspartner eine herausgehobene Rolle: Die Volksrepublik ist der wichtigste Handelspartner von NRW nach den Niederlanden. Zudem ist NRW Investitionsstandort Nr. 1 für chinesische Unternehmen in Deutschland und zählt über 1.000 chinesische Firmen, die sich in NRW angesiedelt haben. Eine besondere Verbundenheit besteht hierbei zu den Partnerprovinzen.

Mit den Provinzen Jiangsu und Shanxi besteht ein Stipendiatenprogramm für chinesische Leistungsträger*innen, das als Instrument der lebendigen Vernetzung zwischen Unternehmen und Institutionen in NRW und den Partnerprovinzen zur Wirtschafts- und Innovationspartnerschaft zwischen NRW und Shanxi bzw. Jiangsu beiträgt (WIN NRW.SHANXI / WIN NRW.JIANGSU). Das Vorhaben mit Jiangsu bietet erstmals auch ein Programm für High Potentials aus NRW an, die zwischen Oktober und Dezember 2019 ihre Chinakompetenz und -Netzwerke im direkten Austausch mit Unternehmen und Partnern in Jiangsu ausbauen werden. Ein zentrales Element der Stipendatenprogramme bildet zudem die Einbindung der Alumni als wichtiger Ressource für die Wirtschaftspartnerschaft NRW-China.

Umweltkooperation NRW-China

Der Industrie- und Energiestandort NRW hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum umweltfreundlichsten Industrie- und Energieland Europas zu werden und damit seinen Beitrag zu globalen Umwelt- und Klimazielen zu leisten. Besonderes Augenmerk liegt dabei neben technischen Innovationen zur umwelt- und klimafreundlichen Industrieproduktion auf dem Umwelt- und Ressourcenschutz, der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und dem Ausbau grüner Infrastruktur. Das Ziel ist, den Menschen in den vom Strukturwandel geprägten Regionen ein nachhaltiges, gesundes und attraktives Lebensumfeld zu bieten sowie Städte und Kommunen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Mit rund 368.000 Erwerbstätigen ist Nordrhein-Westfalen zudem bundesweit zum größten Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft avanciert. Im Anliegen, eine ökologische, nachhaltige Entwicklung mit dem Erhalt und der Stärkung der wirtschaftlichen und industriellen Strukturen zu verbinden, bestehen viele Parallelen zu den Herausforderungen und aktuellen Zielsetzungen der VR China.

Die Umweltkooperation NRW-China bezieht alle drei Partnerprovinzen in die Zusammenarbeit ein. NRW und die chinesischen Partner verbindet das Anliegen, gemeinsam an der Umsetzung globaler Umweltschutzziele zu arbeiten und die Kooperation im Bereich der Umweltwirtschaft auszubauen. Auch hier erfolgt eine enge Einbindung des Alumni-Netzwerks.
Das Projekt ist aus einem Stipendiatenprogramm mit der Provinz Sichuan hervorgegangen. Im Jahr 2013 entschied das NRW-Umweltministerium die Umweltkooperation auf alle drei Partnerprovinzen auszuweiten.

Finanzierung

Die Projekte WIN NRW.SHANXI und WIN NRW.JIANGSU werden jeweils partnerschaftlich aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Landes NRW und den Provinzregierungen Shanxi und Jiangsu finanziert.

Die Umweltkooperation NRW-China wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW finanziert. Die chinesischen Partner leisten Beiträge in unterschiedlicher Form, etwa durch die Finanzierung von gemeinsamen Aktivitäten vor Ort.